Donnerstag, 23. April 2009

Die nicht ganz anonyme Fettsucht

Der Franke will sich sportlich betätigen - für mich die Nachtricht des Tages. Unter uns, wird auch Zeit. Dem charmanten Endvierziger ist der Zahn der Zeit leider immer mehr anzusehen: in Form einer kleinen, aber stetig wachsenden Hemisphäre oberhalb der Gürtellinie.

Ich HABE heute Sport gemacht, zahlreichen Kalorien auf dem Crosstrainer leise servus gesagt, als plötzlich eine beleibtere Dame auf dem Rad vor mir Platz nimmt und zu strampeln beginnt. Mit dabei hat sie ihre Lektüre. Doch nicht Tolstoi oder Mann oder Kafka oder sonstein Werk der hohen Weltliteratur... Neeeeeeein, was liest die Gute?!

Gundis Zambos (jaaaa, die aus dem Dschungel-Camp) Offenbarungseid: "Mein heimlicher Hunger. Ich hatte Essstörungen und bin geheilt."

Damit erwischt die Gute nicht nur zwei Vögel mit einem Stein, wie der Anglophile sagt, sondern deren gleich drei virtuelle in meinem Kopf:

Erstens tritt sie für mich den Beweis an, dass auch auf Hometrainern die Anti-Doping-Agentur gelentlich vorbeischauen sollte.

Zweitens gibt sie ihrer Umwelt unmissverständlich zu verstehen: "Ja, ich weiß, dass ich fett bin, aber ich versuche was dagegen zu tun, bei mir sind's ja die Drüsen, nicht die Fresssucht, also neeeee....ich doch nicht!" Mir fällt dazu nur der Blinde mit seinem Stock als Äquivalent ein. Oder ein Alkoholiker in anynomer Runde, der aufsteht und sagt: "Hallo, mein Name ist Hase und ich trinke gerne mal einen über den Durst!"

Drittens führt sie mein Vorhaben, den Franken mit knackigen Hintern zu locken, ad absurdum...obwohl: Vielleicht ist der Anblick genau solcher Proportionen die Prise Motivation, die der Franke braucht, dem Omaschuppen Kieser fern zu bleiben und seinen Polstern den Kampf anzusagen. Das oder das postsportliche Bauchtraining an der hauseigenen Bar. Keine Frage, ich habe die besseren Argumente (?) als Matt...

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